Kristallnacht

Zur Entstehung des Projekts

 

Beeindruckt von einer Fernsehsendung 'Kristallnacht' über das gleichnamige Lied der Gruppe BAP, entstand morgens im Lehrerzimmer die Idee, dieses Thema in Projektarbeit zu realisieren.

Spontan zeigten einige KollegenInnen grosses Interesse und sofort begann die Planung. Über die Relevanz des Themas mußte nicht weiter diskutiert werden, jedem war das Thema gewichtig, gerade zum 50. Jahrestag der Judenpogrome. Den nicht anwesenden KollegenInnen wurde der Plan mitgeteilt und ein Termin für die nähere Planung festgelegt. Die Zeit drängte, bis zum 9.11.88 waren noch ein einhalb Wochen Vorbereitungszeit.

Im ersten spontanen Vorbereitungstreffen wurde Folgendes festgelegt: Die Schulleitung übernimmt die technische Planung, macht

Vorschläge zur Organisation, die KollegenInnen bereiten sich inhaltlich vor und konzipieren ihr Projekt. Die ersten Idee, die SchülerInnen der Klassen 9 und 10 in neu zu wählende Gruppen aufzuteilen, wurde angesichts des Zeitmangels fallengelassen. Statt dessen sollten die LehrerInnen in ihren Klassen unterrichten, große Klassen sollten geteilt werden. Der zeitliche Rahmen sollte 10-12 Unterrichtsstunden nicht überschreiten.

Auf informeller Ebene fanden im Kollegium Diskussionen zur Ausgestaltung des Projekts statt.

Zwei Tage vor Projektbeginn tagte die Abschlußkonferenz. Der organisatorische Rahmen wurde besprochen, die inhaltlichen Schwerpunkte wurden aufeinander abgestimmt, jedeR sollte einen Text und Material für die Dokumentation vorbereiten. Die Zusammenfassung und Layout fiel in das Aufgabengebiet des Schulleiters, der Vertretungsplan etc. in den Bereich des Stellvertreters.

So konnte die Projektarbeit dann am 9.11. beginnen.

Der eben beschriebene Weg der Entstehung dieses Projekts ist nur mit einem eingespielten und begeisterungsfähigen Kollegium möglich, das einen erhöhten Zeitaufwand für ein Projekt nicht scheut. Der Erfolg und die Ergebnisse des Projekts belohnen dann das Engagement. 

J.Pfeifer damaliger Schulleiter der Aufbaurealschule

 

 Mein Projektanteil:

 Pogromnacht in Siegen

Ziel des Projektes war sowohl über die Hintergründe, die zur Pogromnacht im Deutschen Reich führten, wie auch über das Verbrechen selbst u.z. unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Siegen aufzuklären.

Den SchülerInnen sollte bewusst werden, dass Geschichte nicht anonym irgendwo geschehen ist.

Eine Visualisierung des Stoffes sollte die notwendige Betroffenheit schaffen, die zur Veränderung von Einstellungen und zur Problematisierung notwendig ist.

Die SchülerInnen sollten über die Besonderheiten des Jüdischen Glaubes informiert werden, um die Bedeutung des Synagogenbrandes für JüdInnen zu verdeutlichen. Die Anfänge der jüdischen Gemeinde in Siegen sollte ihnen bekannt gemacht werden sowie die Zerstörung der Synagoge mit den einhergehenden Schandtaten.

Motiviert wurden die SchülerInnen durch den Film Kristallnaacht - ein Lied sucht seine Geschichte (BAP)

Folien von Karrikaturen und Bildern aus der damaligen Zeit wurden mit eingesetzt.

Ein Stadtrundgang "Auf den Spuren der Geschichte" führte vorbei an neonaz. Schmierereien und dem damaligen Treffpunkt für junge Neonazis.

Die SchülerInnen zeigten sich enttäuscht von damals bis zur Bedeutungslosigkeit versteckten Gedenktafel, die an die JüdInnen und ihr Gotteshaus erinnern sollten.

Zeitzeugen einzuladen scheiterte an der Kurzfristigkeit der Planungszeit.

Während eines Ausstellungsbesuches zur Siegener Geschichte im Rathaus Siegens ergab sich glücklicherweise ein Gespräch mit einem Zeitzeugen, der nach anfänglicher Zurückhaltung, dann doch den SchülerInnen wichtige Fragen beantworten konnte.

Literatur:    Die Siegener Synagoge         ISSN 0179 -6879

 

 

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